Ein Tag voller Einblicke: Der „Lernort Staatsregierung“ in Nürnberg und Erlangen
Am 24. Juli 2024 hatten die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen unserer Schule die Gelegenheit, im Rahmen des Projekts „Lernort Staatsregierung“ einen spannenden und lehrreichen Tag in Nürnberg und Erlangen zu verbringen.
Die Bayerische Staatsregierung hatte uns (32 Schüler der 10. Jahrgangsstufe und zwei Lehrkräfte) in das von Frau Judith Gerlach geführte Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) nach Nürnberg sowie das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) nach Erlangen eingeladen.
Der Tag begann früh am Morgen in Münnerstadt, als sich die Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihren Lehrkräften auf den Weg nach Nürnberg machten. Pünktlich um 9.30 Uhr erreichte die Gruppe den Dienstsitz des StMGP in der Nürnberger Marienzeile. Dort wurden wir herzlich von Frau Corinna Fischer und Herrn Tobias Dollenmaier, dem für uns an diesem Tag zuständigen Mitarbeiter der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit (BLZ), empfangen. Nach einer kurzen Begrüßung gab es eine Brotzeit, die allen die Möglichkeit bot erste Eindrücke auszutauschen – und die Toiletten aufzusuchen. Die Atmosphäre war offen und einladend, was den Einstieg in den Tag erleichterte, nachdem die Parkplatzsuche mit dem Bus im Vorfeld doch etwas herausfordernd war.
Nach einer kurzen Grußbotschaft von Staatsministerin Gerlach sowie einer Einführung und Vorstellung des Ministeriums hatten wir Gelegenheit zu einem Gespräch mit Frau Zirngibl und Frau Schmidt, zwei Vertreterinnen des Ministerbüros. Wir erhielten einen exklusiven Einblick in den Aufbau und die Organisation des Ministeriums und blickten hinter die Kulissen einer Obersten Staatsbehörde. Dabei erfuhren wir auch, welche genauen Aufgaben hier in den verschiedenen Fachabteilungen wahrgenommen werden – und wie intensiv die Arbeitswoche eines Amtschefs sowie (allen voran) der Ministerin des Hauses aussieht.
Dabei hatten die Jugendlichen stets Gelegenheit, Fragen zu stellen und sich mit den Vertreterinnen auszutauschen. Diese Interaktion war besonders wertvoll, da sie die Möglichkeit bot, eigene Gedanken und Ideen einzubringen sowie ein direktes Feedback von den Expertinnen zu erhalten. Außerdem konnte man so auch erfahren, welchen „Stundenlohn“ eine Staatsministerin denn eigentlich (zumindest theoretisch) hat: tatsächlich nur rund 75 Euro!
Der nächste Programmpunkt war ein Fachvortrag von Herrn Ministerialrat Dr. Robert Aures zur digitalen Transformation in Gesundheit und Pflege. Dessen Ziel war (bzw. sollte es sein), die Schülerinnen und Schüler darüber zu informieren, wie wichtig die Arbeit des Ministeriums für das Wohl der Bürgerinnen und Bürger ist und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Gesundheitsversorgung in Bayern auch mit Blick auf die vielfältigen Herausforderungen der Zukunft zu sichern und zu verbessern.
Gegen 12 Uhr setzte sich der Bus in Richtung Erlangen in Bewegung, wo das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) auf uns wartete. Dort angekommen, wurden die Schülerinnen und Schüler zu einem gemeinsamen Mittagessen eingeladen. Diese Pause bot nicht nur eine willkommene Gelegenheit zur Stärkung, sondern auch die Möglichkeit, sich über die bisherigen Eindrücke auszutauschen.
Der Nachmittag im LGL begann mit einer staatskundlichen „Unterrichtseinheit“, durchgeführt von Herrn Dollenmaier. Nach einem interaktiven Quiz zum politischen System des Freistaats Bayern, das durchaus lehrreich, aber auch unterhaltsam war und den Teamgeist unter den Schülerinnen und Schülern fördern sollte (was indes nur teilweise gelang), wurde uns das Landesamt vorgestellt. Frau Martina Junk, für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig, erläuterte die vielfältigen Aufgaben und Verantwortungsbereiche des LGL mit seinen rund 1.500 Beschäftigten: Lebensmittelsicherheit, Gesundheit, Tiergesundheit sowie Arbeitsschutz und Produktionssicherheit. Der dabei bestimmende Grundgedanke: One health. Alles hängt zusammen.
Ein weiterer Höhepunkt des Nachmittags war der Fachvortrag von Frau Gebhardt (selbst aus Bad Kissingen) und Frau Sanchez, welche uns einen anschaulichen und erlebbaren Einblick in die Aufgaben ihres Sachgebiets (das Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung) sowie ihre „Workshop-Arbeit“ boten: Die Schüler konnten das „Memo-Memory“ und den „Rauschpillen-Parcours“ absolvieren.
Zuletzt bot sich uns noch die Gelegenheit, zwei Labore des LGL zu besuchen und dort hautnah erleben, wie Proben analysiert und Untersuchungen durchgeführt werden. Dieser exklusive Einblick und auch die Erläuterungen der dortigen Mitarbeiterinnen führten uns sehr deutlich vor Augen, wie wichtig Forschung und Überwachung für die Sicherheit der Bevölkerung sind.
Nach diesem ereignisreichen Tag endete das offizielle Programm. Die Schülerinnen und Schüler hatten nun noch zwei Stunden Zeit zur freien Verfügung in der Erlangener Innenstadt. Diese Zeit wurde genutzt, um die Stadt zu erkunden, um einzukaufen oder einfach nur die Eindrücke des Tages bei einem Eis Revue passieren zu lassen.
Gegen 18.30 Uhr traten wir dann die Heimreise nach Münnerstadt an. Müde, aber auch mit vielen neuen Eindrücken und einem (hoffentlich) tieferen Verständnis für die politischen und gesundheitlichen Strukturen in Bayern, kehrten die Schülerinnen und Schüler gegen 21 Uhr nach Hause zurück.
Dieser „Lernort Staatsregierung“ war für unsere 10. Klassen eine wertvolle Erfahrung, die ihnen nicht nur theoretisches Wissen vermittelte, sondern auch praktische Einblicke in die Arbeit der bayerischen Staatsregierung bot. Solche Exkursionen sind ein wichtiger Bestandteil der schulischen Bildung, da sie den Schülerinnen und Schülern helfen, die Welt um sie herum besser zu verstehen und sich aktiv mit gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen. Umso mehr freut es uns, dass unser Schönborn-Gymnasium nun schon zum sechsten Mal von der BLZ zu einem „Lernort-Besuch“ zuglassen und eingeladen wurde.
Im Mai 2025 freuen wir uns auf einen erneuten „Lernort“ – diesmal bei der Regierung von Unterfranken.
OStR Daniel Karch