Trauer beginnt nicht erst beim Tod

Erst sah es so aus, als würde uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen, denn durch die hohe Hitzebelastung stand der Projekttag auf der Kippe. Doch dank der Flexibilität aller Referentinnen vom Landratsamt Bad Kissingen unter Federführung von Frau Hillenbrand konnte alles – leicht verkürzt – am Vormittag stattfinden.

Durch die Verkürzungen wurde das Augenmerk im Vergleich zu den Projekttagen der Vorjahre nochmals mehr auf das erfahrungsbezogene Lernen gelegt. So konnten die Schülerinnen und Schüler der 10. Jahrgangsstufe in drei Workshops nachempfinden, wie beschwerlich das Leben im Alter oder durch ein Handycap werden kann, wie wenig barrierefrei unsere Umwelt ist, wenn man beispielsweise auf Rollstuhl oder Rollator angewiesen ist oder auch nicht mehr gut sieht.

Am in diesem Jahr neu aus Nürnberg entliehenen Demenzparcours kamen viele Schülerinnen und Schüler dann an ihre Grenzen, wenn es darum ging, kognitive, planerische oder koordinative Defizite nachzuempfinden. Die Schwierigkeiten bei einfachen alltäglichen Aufgaben, wie dem Anziehen, dem dem Decken eines Tischs oder die Orientierung im Straßenverkehr konnte anhand des sehr ansprechenden Parcours erfahren werden. Die eine oder der andere wird evtl. nicht mehr ganz so genervt reagieren, wenn sie oder er auf Mitmenschen trifft, denen eben solche Aufgaben nicht mehr ganz so leichtfallen. Im dritten Workshop ging es dann um die Bedürfnisse von Schwerstkranken und damit auch um den Abbau von Berührungsängsten, wenn es um pflegerische Möglichkeiten ging. Ebenso konnten die Schülerinnen und Schüler nachempfinden, wie es ist, im Alter oder durch Krankheiten/Unfälle Fähigkeiten zu verlieren, dass Trauer eben nicht erst mit dem Tod beginnt.

Vielen Dank an Frau Hillenbrand und ihr Team, das mit sehr viel Engagement diesen Tag organisierte und durchführte, herzlichen Dank auch für die Flexibilität.

StDin Silke Ledermann (Katholische Religionslehre)