Cinéfête 2022

Image

Nach zweijähriger Coronapause konnten die Französisch-Schüler der Klassen 9ab am 19. Juli 2022 endlich wieder am französischen Jugendfilmfestival Cinéfête im Kino Kuk in Schweinfurt teilnehmen. Der preisgekrönte Film mit Omar Sy in einer der Hauptrollen (bekannt aus dem internationalen Kinoerfolg Intouchables, dt. Titel: Ziemlich beste Freunde) erwies sich zufälligerweise als namensgleich mit unserem Fremdsprachenassistenten von der Côte d’Ivoire: Yao.

Inhaltlich lässt der Hauptdarsteller und Co-Produzent Omar Sy persönliche Erfahrungen aus seiner eigenen Vergangenheit in die Handlung mit einfließen und verarbeitet darin komödiantische Elemente mit nachdenklich stimmenden Passagen:

Der senegalesische Junge Yao, der in einem kleinen Dorf lebt, würde alles tun, um seinen Helden zu treffen: den berühmten französischen Schauspieler Seydou Tall (Omar Sy). Da hört er, dass Seydou nach Dakar kommt. Yao reißt von zu Hause aus und macht sich auf in die fast 400 Kilometer entfernte Hauptstadt des Senegals. Seydou, der eingeladen wurde, um ein Buch zu präsentieren, ist zum ersten Mal in der Heimat seiner Familie. Der Schauspieler ist berührt von der Begegnung mit Yao. So beschließt er trotz eines vollen Terminkalenders, den Jungen in sein Dorf zurückzubringen. Die abenteuerliche Reise der beiden wird für Seydou Tall zu einer Rückkehr zu seinen eigenen Wurzeln… [https://www.cineimage.ch/film/yao/]

Neben der Erkenntnis, dass Yao stilistisch ein sprechender Name bzw. telling name ist (bedeutet an einem Donnerstag geboren), verblüfft auch die gute Verständlichkeit der Sprache: da Französisch außerhalb Frankreichs weniger schnell artikuliert wird als im Mutterland, konnten die Schüler der Handlung leicht folgen. Dem 13-jährigen Senegalesen Yao (gespielt von Lionel Louis Basse) werden kindgerechte, kurze Texte mit folglich geringerer Komplexität der Satzstruktur in den Mund gelegt, die der erwachsene Gegenpart in entsprechend leichten Sätzen erwidert:

Tall : « Toi tu as l’air d’un garçon timide qui sait exactement ce qu’il veut. Tout le contraire de moi » (Du machst auf mich den Eindruck eines schüchternen Jungen, der genau weiß, was er will. Ganz im Gegensatz zu mir.)

Wie immer lief der Film mit deutschen Untertiteln, sodass auch unbekannte Wörter sinngemäß erfasst werden konnten:

« Elle est où, la terre de tes ancêtres (Wo ist sie, die Scholle [=das Land / die Erde] deiner Vorfahren)? - Je ne sais pas. (Weiß ich nicht) - C’est pas grave, on va trouver. » (Das ist nicht schlimm, wir werden sie finden)

Die farbenfrohen, musikalisch und inhaltlich fremdartig wie anrührenden Szenen tragen zu einem stimmigen Gesamterlebnis bei und hinterlassen beim Zuschauer vielfältige Eindrücke, vor allem aber die Einsicht, dass man mit den Augen eines Kindes Altbekanntes neu entdecken und Neues sinnstiftend werden kann.

OStRin Carola Beudert

(Fotos und Filmzitate, wenn nicht anders angegeben, entnommen aus: https://cinefete.de/assets/uploads/Dossiers/CF21/fichier_pedagogique_yao_print.pdf, Übersetzung: Carola Beudert)

Image
Image

Lionel Louis Basse - Yao

Image

Fatoumata Diawara - Gloria

Image

Omar Sy - Tall