Landessieg für Linus Karch beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten

Erneuter Erfolg für das Schönborn-Gymnasium: Linus Karch, Schüler der 7. Klasse, erringt den Landessieg beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten.

„Bis hierhin und nicht weiter!? Grenzen in der Geschichte“ lautete das Thema der 29. Ausschreibung des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten. Dabei setzte sich Linus Karch mit seinem Beitrag „Dienst am Todesstreifen. Opas Alltag bei der Bayerischen Grenzpolizei 1979–1990“ gegen eine Vielzahl an Mitbewerbern durch. Über 6.700 Schüler nahmen 2024/25 am renommierten Wettbewerb teil und reichten insgesamt 2.289 Beiträge ein. Die besten Arbeiten wurden am 14. Oktober 2025 in einer feierlichen Preisverleihung im Senatssaal des Bayerischen Landtags gewürdigt, wo auch Linus seine Auszeichnung in Empfang nahm.

Kultusministerin Anna Stolz lobte die Arbeiten der Gewinner und betonte: „Die Siegerbeiträge machen uns bewusst: Grenzen trennen nicht nur – im Gegenteil, sie schaffen auch Begegnungen und ermöglichen Veränderungen. Besonders für unsere Jugendlichen ist diese Erkenntnis von großer Bedeutung.“ Auch Tobias Reiß, der 1. Vizepräsident des Bayerischen Landtags, beglückwünschte die jungen Historiker: „Ihr Engagement zeigt, wie lebendig und relevant unsere Geschichte für die Gegenwart ist. Ihre Auseinandersetzung mit der Geschichte macht sie zu unseren stärksten Verbündeten für Freiheit und Demokratie.“

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In seinem Beitrag befasst Linus sich mit seinem Großvater Karl Karch, der als bayerischer Grenzpolizist von 1979 bis 1990 Dienst am sogenannten „Todesstreifen“ leistete. Sein Fokus liegt dabei auf der Bedeutung des ehemaligen „Zonenrandgebiets“ sowie den Alltagserfahrungen zwischen Kontrolle, Beobachtung und dem Bewusstsein politischer Spannungen. Dabei zeigt der ehemalige Sechstklässler eindrücklich auf, wie vielschichtig das Thema „Grenzen“ ist – und wie sehr es Land und Menschen zwischen Rhön und Saale am ehemaligen „Zonenrand“ geprägt hat… einer Zone, die tief in die Lebensrealität der Menschen dieser Grenzregion eingriff.

Über einen Zeitraum von fünf Monaten, an vielen Abenden und Wochenenden, recherchierte der Münnerstädter Ganztagsschüler für seinen Wettbewerbsbeitrag. Mit seinem Großvater führte er Interviews, die wertvolle persönliche Einblicke in den Alltag an der innerdeutschen Grenze gaben. Außerdem besuchte er, zusammen mit seinem Opa und seinem Tutor, das „Museum für Grenzgänger“ in Bad Königshofen sowie das Bayerische Polizeimuseum in Ingolstadt und unternahm Exkursionen zum ehemaligen Grenzgebiet, dem heutigen „Grünen Band“. Um seine Forschung zu vertiefen, setzte sich Linus auch mit Fachliteratur auseinander. Besonders wichtig waren dabei die Forschungen von Reinhold Albert, ehem. Kreisheimatpfleger des Landkreises Rhön-Grabfeld, der ebenfalls bis 1990 als Grenzpolizist tätig war. Spannende Quellen waren zudem das digitale Zeitzeugenarchiv im Haus der Bayerischen Geschichte sowie das Online-Archiv der Main Post, in dem Linus eindrucksvolle Bilddokumente von Hanns Friedrich fand. All diese Materialien steuerte Linus in seine multimedial gestaltete Präsentation bei, die in Form von Bilddokumenten, Karten, historischen Berichten, Mitschnitten aus Interviews und Ausschnitten aus alten BR-Reportagen umfassend illustriert wurde.

Linus zeigt, wie wichtig Geschichte für die Identität und das Verständnis der Gegenwart ist. Schulleiter Peter Rottmann und Tutor Daniel Karch freuen sich über die hervorragende Leistung ihres Schülers. Denn der Erfolg zeigt eindrucksvoll, dass mit Engagement, Neugierde und der richtigen Recherche historische Themen lebendig gemacht werden können und Geschichte somit „(be-)greifbar“ wird. Herzlichen Glückwunsch, Linus!

OStR Daniel Karch

(Fotos der Preisverleihung: Körber Stiftung / Chris Eberhardt; Einzelaufnahmen von Linus: Daniel Karch)

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