Eine emotionale und informative Studienfahrt zur Gedenkstätte Buchenwald

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Wir vom P-Seminar Geschichte, werden die neunte Jahrgangsstufe am Ende des Schuljahres nach Buchenwald begleiten, und die Aufgabe eines Guides übernehmen, sprich, der Schülerschaft einen Rundgang durch das Konzentrationslager bieten. Die Studienfahrt vom 14.12.22 bis zum 16.12.22 diente dazu, ausreichend Informationen und Materialien zu den verschiedenen Themengebieten zu sammeln.

Tag 1:

Mit gemischten Gefühlen stiegen wir mit unserem Kursleiter Herr Benkert und Frau Sobisch, die uns bei unserem Ausflug begleitete, um 08:49 Uhr in den Zug, nach Weimar und von dort aus mit dem Bus zum ehemaligen Konzentrationslager. Nachdem wir die Zimmer bezogen hatten, die sich in den ehemaligen SS-Kasernen befinden, stand auch schon das erste Treffen mit Herrn Jan Malecha, unserem Guide für die drei Tage, an. In dem Gruppen- bzw. Arbeitsraum begann die Einführung für unsere Studienfahrt. Nach einem kurzen Kennenlernen mit Jan Malecha, begaben wir uns schließlich auf den Weg zu einem Rundgang durchs KZ.

Wir machten an vielen Orten halt, wie beispielsweise vor dem Krematorium sowie dem SS-Zoo, der für die SS-Männer und deren Familien gedacht war. Dies fanden wir besonders erschreckend, weil an so einem Ort voller Gewalt und Hass ein Zoo unpassend wirkt. Aufmerksam und erwartungsvoll hörten wir den Erzählungen von Jan Malecha zu, die uns teilweise auch schockierten.

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Zum Ende hin hatten wir die Möglichkeit noch die Häftlingskantine zu besichtigen, wo wir Informationen anhand eines Modells des KZs erhielten. Der Tag neigte sich langsam dem Ende zu und wir machten uns wieder auf den Rückweg in die Herberge, um dort noch eine kurze Tagesendbesprechung zu führen.

Nach dem Abendessen ließen wir den Abend mit der Fußball Weltmeisterschaft und Gesellschaftsspielen ausklingen.

Tag 2:

Nach dem Frühstück, und einer kurzen Besprechung des Tagesablaufes, ging es auch schon mit dem ersten Programmpunkt weiter. Unter der Führung von Jan Malecha besichtigten wir das Innengebäude des Lagertors, wo wir nochmal über spezielle Gräueltaten erfuhren, deren Brutalität vielen von uns schwer zusetzten.

In Gedanken bei den Opfern, verließen wir das Gebäude und besichtigten das Krematorium, wo für uns besonders die Gedenktafeln an die Toten und die Brennöfen belastend waren.

Anschließend besuchten wir die Ausstellung der ehemaligen Effektenkammer, dort hatten wir die Möglichkeit, uns viele weitere Informationen zu unseren jeweiligen Themengebieten zu verschaffen. Außerdem erfuhren wir da über Erlebnisse einzelner Gefangener, die uns auch sehr bedrückten.

Raum im Torgebäude

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Brennöfen des Krematoriums

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Zum Nachmittag hin bot uns Herr Malecha an, einen Spaziergang im Schnee zum Steinbruch zu unternehmen, wo er uns über die harte Arbeit der Häftlinge aufklärte.

Daraufhin liefen wir weiter zur Mahnmalsanlage, wobei wir fast jedes Mahnmal und Massengräber begutachteten und besprachen. Dabei fühlten wir uns vor allem an den Massengräbern unwohl, da nur ein paar Meter unter uns tausende von Leichen begraben wurden.

Unser letzter Stopp galt dem Glockenturm von Buchenwald, an dem wir bis zur höchsten Plattform des Turmes hinaufzusteigen konnten. Von dort aus hatten wir einen guten Ausblick auf die Mahnmalsanlage und konnten in Ruhe unseren Gedanken freien Lauf lassen.

Zurück in der Herberge, beschäftigten wir uns mit dem Zusammenfassen unserer Informationen, und recherchierten weiter mit den gegebenen Materialien des Hauses. Der Tag neigte sich wieder dem Ende zu und wir begaben uns auf den Weg zum Abendessen, woraufhin wir uns danach wieder Gesellschaftsspielen widmeten und danach schlafen gingen.

Steinbruch

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Glockenturm

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Innere des Glockenturms

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Massengrab

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Aussicht vom Glockenturm

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Mahnmal

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Tag 3:

Mit einem Frühstück startete auch der dritte und somit letzte Tag unserer Studienfahrt. Im Anschluss daran mussten wir die Zimmer räumen und unsere Sachen packen, die wir an der Rezeption abstellten und uns zu einem abschließenden Treffen mit Jan Malecha im Gruppenraum versammelten.

Dort ließen wir die vergangenen zwei Tage noch einmal Revue passieren und tauschten uns noch ein wenig über unsere Emotionen, bezüglich diesem Themengebiet, aus.

Schlussendlich sammelten wir sowohl selbst gewonnene Informationen als auch solche, die wir aus den Führungen gewonnen haben, und erstellten eine Übersicht der einzelnen Stationen, die bei der Führung der neunt Klässler im Sommer angelaufen werden sollen.

Jan Malecha, der persönlich regelmäßige Führungen durch das ehemalige KZ in Buchenwald macht, gab uns zuletzt noch wichtige Tipps, die bei den Rundgängen im späten Schuljahr, befolgt werden sollten.

Folglich bedankten und verabschiedeten wir uns auch schon von ihm und fuhren um 10:24 Uhr mit dem Bus zurück nach Weimar.

In Weimar angekommen erkundigten wir die Stadt und stoppten an den ehemaligen Wohnhäusern von Goethe und Schiller, sowie der Bibliothek der Herzogin Anna Amalia, da diese wichtige Persönlichkeiten Weimars sind.

Nach den Besichtigungen hatten wir noch etwas Zeit zur freien Verfügung, in der wir den Weihnachtsmarkt besuchten, bevor es dann wieder zum Bahnhof zurück ging.

Um 13:09 Uhr stiegen wir alle zusammen in den Zug Richtung Heimat ein. Angekommen am Bahnhof in Münnerstadt um 15:03 Uhr trennten sich unsere Wege nach einem kurzen Abschied auch schon wieder.

Im Großen und Ganzen war die Fahrt sehr lehrreich für uns und hat uns tiefe Einblick in das Thema ermöglicht und bei der Vorbereitung der Führung geholfen.

Lara Denner, Laura Hartfelder, Juli Kiesel, Anna-Lena Kunz und Zoe Tüchert

Schillers Wohnhaus

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Goethes Wohnhaus

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